Kunst-Auktionshaus WENDL, Rudolstadt in Thüringen

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109. | SommerAuktion
12. bis 15. Juni 2024

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Vorbericht 109. Sommerauktion bei WENDL

Unter Berufung auf die treffenden Worte des Künstlers Ernst Barlach, der einst sagte: "Zu jeder Kunst gehören immer zwei: einer, der sie macht, und einer, der sie braucht", heißen wir Sie herzlich zur diesjährigen Sommerauktion im renommierten Auktionshaus WENDL im malerischen Rudolstadt willkommen. Vom 12. bis 15. Juni wird eine erlesene Auswahl von etwa 3.400 Antiquitäten und Kunstwerken versteigert.

Darunter befinden sich restituierte Porzellane, Gläser, Möbel, Zinn-Gefäße und Varia-Objekte aus dem Residenzschloss Altenburg, die sich vormals im Bestand von Schloss Poschwitz und Besitz der Familie von der Gabelentz befanden. Jahrhundertelang war das Rittergut der Sitz der Herren von Gabelentz, die 1945 im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden, obwohl Hanns-Conon von der Gabelentz (1892 – 1977) als Leiter des Lindenau-Museums Altenburg ein Heimatmuseum einrichtete. Die Objekte tragen meist die Inventarnummern von 1945, die bei der Enteignung im Rahmen der Bodenreform aufgebracht wurden.

Wer im Frühjahr die Versteigerung der Preußischen Waffensammlung verpasst hat, darf sich auf den zweiten Teil freuen, welcher durch Stücke einer sächsischen Sammlung ergänzt wird. Unter der reichen Auswahl von rund 100 Losen ist die Steinschloss-Doppelflinte des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach (1783 – 1853) mit bekröntem Monogramm „CF“, graviertem Wappen des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und gemarktem Lauf des Büchsenmachers Johann André Kuchenreiter besonders erwähnenswert. Auch fein verzierte Jagdmesser bezeugen ihre noble Herkunft. Die Stücke der sächsischen Sammlung sind größtenteils durch die Forschung beschrieben und belegt.

Unter den 150 Spielzeugen befindet sich eine Sammlung mit seltenen und frühen Käthe-Kruse-Puppen sowie das um 1900 hergestellte Aufstellspiel „Zoological Garden“ in englischer Sprache, das nur noch vereinzelt im Handel zu finden ist. Liebhaber von Puppenstuben können diesmal die letzten Stuben des aufgelösten Erfurter Puppenstubenmuseums ersteigern.

Die Kategorie Porzellan präsentiert eine Vielfalt von etwa 800 Losen, darunter naturalistische Tierfiguren von renommierten Manufakturen wie Rosenthal, Hutschenreuther, Meissen und Royal Copenhagen. Seltene Jugendstilfiguren der Manufaktur Meissen, biedermeierliche Ansichtentassen, Porzellangemälde der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin oder feinste Ausführungen der Manufaktur Gotha gehören ebenso zum reichen Angebot.


Unter den Keramiken findet sich eine Sammlung großer, sehr dekorativer Jugendstilbüsten (überwiegend der Wiener Manufaktur Goldscheider) sowie Krüge und Teller von Mettlach mit Chromolith- und Phanolith-Dekor. Die Kategorie Skulpturen bietet kunstvoll gestaltete Bronze-Figuren. Auffällig unter den fast 100 Positionen Möbel ist diesmal die Häufung dekorativer Stücke im Stil des Dresdener Barocks, die aus sächsischem Privatbesitz stammen. Von Schreibtischen über Sitzgarnituren bis hin zu Etagerenschränken und Kommoden sind sie meist mit Bronzebeschlägen und teilweise mit Porzellanplaketten verziert.

Das größte der 800 Gemälde zeigt eine stimmungsgeladene Landschaft mit Blick durch dicht stehende Tannen auf eine auf einem Felsen stehende Burg und misst imposante 205 x 190 cm. Geschaffen wurde das außergewöhnliche Gemälde vom österreichischen Maler Hugo Hodina Hodiener (1886 – 1945). Ein äußerst fein gemaltes Katzenbildnis der niederländisch-belgischen Malerin Henriette Ronner-Knip (1821 – 1909) lässt die Herzen von Tierfreunden sofort schmelzen, während die Heilige Maria Magdalena in einem Bildnis des 16. Jahrhunderts, das dem italienischen Maler Francesco Albani (1578 – 1660) zugeschrieben ist, an Ausdrucksstärke nicht zu übertreffen ist. Auch moderne Gemälde werden versteigert: Im Jahr 1986 war Theodor Rosenhauers (1901 – 1996) Ananas Teil einer Ausstellung in Berlin und wird nun in unserem Haus angeboten. Mit gewagten Motiven überzeugt „Der letzte moralische Versuch“ des wichtigsten Vertreters der Outsider Art Friedrich Schröder Sonnenstern (1892 – 1982). Das Dorf Niedergunstedt bei Weimar brachte der erste Meister des Weimarer Bauhauses Lyonel Feininger (1871 – 1956) im Jahr 1911 als Radierung zu Papier, die handsigniert unter den 150 Grafiken zu finden ist.

Im Schmuck finden sich feinste Colliers, Armbänder und Ringe bestückt mit Rubinen, Brillanten, Diamanten, während in der Kategorie Kleinodien ein Goldkreuz mit kostbaren Email-Applikationen des Gottvaters, Maria, Johannes und Maria Magdalena einen neuen Besitzer sucht. Ebenso wird ein bedeutender georgianischer Silberpokal der Meisterin Elizabeth Godfrey (1720 – 1766 tätig) zur Versteigerung aufgerufen. Auch unter den Büchern befinden sich einige Schätze, wie Andrea Pozzos 1706 verlegtes 2-bändiges Werk zur Baukunst „Perspectivae Pictorum atque Architectorum […] Der Mahler und Baumeister Perspectiv“.

Wir laden Sie herzlich ein, an den vier Auktionstagen Ihre neuen Schätze zu entdecken. Vorab können Sie sich während der Vorbesichtigung vom 8. bis 11. Juni von 10:00 bis 18:00 Uhr in unserer liebevoll dekorierten historischen Villa auf die Auktion einstimmen. Informationen finden Sie auch in unserem Online-Katalog, der ab Ende Mai auf unserer Website sowie auf Lot-tissimo, the-saleroom und Invaluable verfügbar sein wird.